Projekt: Oaxaca Teil 2

Nach 3 Wochen war endlich Ostern gekommen und wir hatten 2 Tage frei. Prinzipiell ist es so, dass normalerweise 6 Tage die Woche gearbeitet wird aber einmal im Monat gibt es ein langes Wochenende mit einer 5-Tage-Woche. Für mich persönlich war es auch wirklich Zeit, denn ich war einfach nur todmüde und das ständige umringt sein von Menschen war mir zu viel. Der Schlafmangel kam von der unbequemen Luftmatratze, die als Bett diente und die mich bei jedem Drehen weckte. Aber auch die Hitze machte es schwierig durchzuschlafen und wenn es doch gelang, wachte man schweissgebadet auf. Kam dann nachts der Wind, war es aber nicht sehr viel angenehmer, da er in Böen kam und nicht nur einmal meinen Schlafsack weggeweht hat. Alles zusammen war einfach viel und so beschloss ich binnen kurzer Zeit übers Wochenende an einen Ort zu fahren, an dem es ruhig ist, es eine bequeme Matratze gibt und an dem ich den gesamten Schlafmangel nachholen konnte. In der Nähe von Salina Cruz gab es nicht sehr viel Auswahl und so entschied ich mich für Concepción Bamba, was ca. 40 Minuten mit dem Taxi von meinem Zuhause entfernt lag. Der Strand soll traumhaft sein, es gibt keine Internetverbindung aber ansonsten alles was man benötigen könnte. In dem Dörfchen angekommen, hab ich meine Strohhütte bezogen und mich in die Hängematte gelegt und gelesen bis es dunkel wurde...


Der etwas andere Luxus...

Hängematte, Buch und Faulenzen

Der Strand von Concepción Bamba

Das Wochenende verging eigentlich sehr schnell und das obwohl ich nichts gemacht hatte aber am Sonntag war ich so ausgeschlafen und erholt, dass ich bereit war wieder zurückzufahren. Da ich aber nicht wieder ein Taxi nehmen wollte, bin ich mit einem TukTuk zur Hauptstrasse gefahren und dort musste ich dann ca. 45 Minuten warten, bis endlich ein Bus nach Salina Cruz anhielt. In Salina Cruz hab ich am Markt gut gegessen, hab ein bisschen eingekauft und bin dann zum nächsten Traumstrand gefahren. Dort habe ich mich anderen Leuten vom Projekt getroffen und wir haben den Tag gemütlich bei Bier und frischem Fisch ausklingen lassen.


Am Montag war aber wieder Arbeit angesagt und meine zwei letzten beiden Wochen beim Projekt sollten mehr als intensiv werden. Einige der Projekte, die wir in den letzten Wochen angefangen haben vorzubereiten, standen nun am Programm und so wartete viel Arbeit auf mich. Aber auch auf der Baustelle mussten mehr Wände gemauert werden und die Hitze erreichte einen erneuten Höhepunkt. Da die Regenzeit kurz vor der Tür stand, war die Luftfeuchtigkeit am Morgen bei 96% angekommen, was fast nicht mehr auszuhalten war und zwischen 13:30 Uhr und 16 Uhr war es so heiss, dass jeder Schritt einen neuen Wasserfall am Körper auslöste. Gott sei Dank waren die meisten hart im Nehmen und so hatte fast niemand gesundheitliche Probleme auf Grund der Hitze.

Was einem aber komplett die äusserlichen Einflüsse vergessen lässt, ist die Euphorie der Einheimischen wenn es um den Englischunterricht geht. Sie nehmen es wirklich sehr ernst und kommen jede Woche bestens vorbereitet, natürlich mit Kindern aber das ist in Mexiko kein Thema. Jede Woche wurde in bisschen mehr Fortschritt gemacht und obwohl wir doch sehr streng mit ihnen waren, kamen sie jede Woche voller Elan und mit grossem Willen etwas zu lernen.


Die besten Schüler des Englischunterrichts
für Erwachsene (normalerweise sind es zwischen 15 und 29
Personen, aber am Ostermontag waren wir nur 5)


Hilda, Allison (Tochter) und Felipe
Eine Familie, die sich besonders viel engagiert, wenn es um
das Projekt geht.

Eines der wichtigsten Projekte war die "Müllaufklärung". Es hat mich wirklich so viel Zeit und Ideen gekostet, das Problem mit Müll anschaulich zu erklären und auch so darzustellen dass es nicht belehrend wirkt, sondern einfach informativ. Yi und ich haben wirklich sehr viel Zeit in die Präsentation investiert und schliesslich war der Abend gekommen und wir haben es präsentiert. Zu unserem grossen Erstaunen war der Gemeindesaal voll und auch viele Einwohner sind gekommen, von denen man sonst eigentlich nichts sieht und hört. Nachdem die Präsentation vorbei war, haben wir zwar verhaltenen Applaus geerntet aber ob es so richtig angekommen ist, kann man erst in einigen Jahren sagen wahrscheinlich. Zumindest waren die Gespräche im Nachhinein vielversprechend und haben uns sehr zuversichtlich gestimmt. 

Das letzte grosse Projekt, was ich miterleben durfte, war der "Día de los niños" aber über diesen speziellen Tag schreibe ich erst wenn ich auch die Bilder dazu habe...

Und somit gibt es zum Abschluss noch ein paar Fotos von der Baustelle:

Mittendrin und voll dabei

Keine Minute Pause...

Die Wasserwaage, die Wasserwaage

Manchmal muss man einfach Sand von Steinen trennen...



Die grössere Schule der beiden, ist dem Kindergarten um einiges voraus

Die ersten Wände sind fertig...


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