Quintana Roo und das Wiedersehen

Ich kann mich noch gut erinnern als Sabine und ich angefangen haben darüber zu reden, dass es doch ganz toll wäre, wenn sie mich in Mexiko oder zumindest irgendwo in Zentralamerika besuchen würden. Nachdem ich im Februar abgereist war, ist die Zeit wie im Flug vergangen und schon bald waren die Flüge nach Cancún gebucht und noch schneller kam der Moment, als ich am Flughafen auf sie gewartet habe... denn wie nicht anders zu erwarten war, haben sie sich natürlich ordentlich Zeit gelassen bis sie endlich auf mexikanischem Boden gelandet sind. 

Meine Ankunft in Cancún war mit einem ordentlichen Schock verbunden --> ein Taxi in Mexico City für 15 Minuten kosten ca. 4 Euro (grosszügig gerechnet) und am Flughafen in Cancún wollte man mir auf einmal mehr als 20 Euro berechnen. All meine Argumente haben die Taxifahrer nur zum Lachen gebracht und im Endeffekt musste ich wirklich diesen horrenden Betrag bezahlen. Unter Kopfschütteln und Staunen wurde ich also zur Unterkunft gefahren weil öffentliche Busse gab es einfach nicht am Flughafen (auch das war einfach nur verrückt). Aber im Endeffekt durfte ich noch einiges über die "Taximafia" in Cancún erfahren.
In der Unterkunft wurde ich mehr oder weniger freundlich empfangen und zumindest hat der Rezeptionist mir die Telefonnummer von seinem Freund gegeben, den ich für die Abholung von Sabine & Co anrufen konnte. Es wurde zwar nicht um sehr viel billiger aber zumindest konnte ich das Geld einem Privatmann bezahlen. Da wir Armando im Endeffekt am Folgetag sowie am Abreisetag von Sabine, Bernhard und Frieda wieder anriefen, gab er uns im Endeffekt ziemlich normale Preise. 

Mehr als pünktlich stand ich am Flughafen bereit um die 3 in Empfang zu nehmen. Leider hatten sie fast 2 Stunden Verspätung und kamen so ziemlich erschöpft an. Zwischendurch hatte ich schon geglaubt, sie sind vielleicht irgendwo anders in Mexiko gelandet weil sie einfach nicht "raus" kamen... aber als ich sie endlich sah und Frieda mich im Endeffekt sogar umarmte, war die Warterei vergessen und der Urlaub konnte beginnen. 
Die erste Nacht war trotzdem etwas turbulent... Frieda konnte nicht einschlafen (Jetlag) und schlug so vor, dass sie doch besser wieder nach Hause fahren sollten. Sabine und Bernhard sind zwischen Bett und Badezimmer hin und her gewandert und so hab auch ich nicht nicht wirklich geschlafen. Aber das konnten wir Gott sei Dank in den nächsten Tagen wieder aufholen.

Der nächste Tag fing gemütlich mit Frühstück und im Pool schwimmen an und so konnten die 3 ankommen und wir konnten mal anfangen uns alles möglich zu erzählen. Nichtsdestotrotz sind wir zeitig in Richtung Tulum aufgebrochen. Armando (der Taxifreund) hat uns zum Terminal gebracht und dann sind wir mit dem nächsten Bus aufgebrochen - aus den 2 vorhergesagten Stunden wurden natürlich 3 aber da Frieda sich chilenische Freunde gemacht hat und Sabine und ich ununterbrochen geredet haben, verging die Zeit sehr schnell und wir konnten so auch einen ersten Eindruck von dem Bundesstaat bekommen. Das gebuchte Haus in einem ruhigen Viertel von Tulum war einfach nur perfekt für die ersten Tage und auch der Ort selbst hat uns gut gefallen. Den restlichen Tag haben wir in einem einheimischen Fischrestaurant verbracht und im Anschluss sind wir einfach durch die Strassen geschlendert, haben einiges an Zeit am Spielplatz verbracht und irgendwann sind wir dann doch Tod ins Bett gefallen. 

Unser Willkommensessen

Den ersten kompletten Tag Tulum haben wir auf dem Fahrrad verbracht - 3 Fahrräder für Bernhard, Sabine und mich und Frieda wurde am Gepäckträger gesetzt. Wir sind damit zum Strand gefahren... so zumindest der Plan... gefunden haben wir einen Strand, der komplett mit Seegras bedeckt war und unfassbar gestunken hat. Ich konnte es einfach nicht glauben und bin so noch einige Meter am Strand entlang gelaufen um doch noch einen Sauberen zu finden aber nichts... so weit das Auge reichte, war das fürchterliche Seegras zu sehen und somit war der Plan von einem entspannten Tag am Strand wie eine Seifenblase zerplatzt. Sowohl Bernhard als auch ich, hätten dieses Ausmass niemals für möglich gehalten... Gott sei Dank haben wir die Realistin Sabine dabei gehabt. Aber gut... nach einer Kokosnuss ging die heisse Fahrt am Rad weiter in Richtung Ruine. Frieda hat zum ersten Mal Leguane gesehen und wir waren von den Ruinen am Meer begeistert. Tja, die Mayas wussten einfach  schon damals wo es am Schönsten war.


Ruinen von Tulum
Ruinen von Tulum

Einer der vielen Leguane am Ruinengelände

Da wir den ganzen Ausflug in der Mittagshitze gemacht haben (wohl ein Anfängerfehler) kamen wir komplett fertig in unser Haus zurück und mussten erstmal Siesta halten. Ich hatte wohl auch einen kleinen Hitzschlag weil ich leider keinen Hut aufhatte. Als wir dann wieder fit fahren, fuhren Sabine und ich ins Zentrum um den Ausflug für den nächsten Tag zu organisieren. Wir wollten in den Biosphärennationalpark "Sian Ka'an", der Heimat von Mangroven, Schildkröten, Delfinen, Krokodilen und unzähligen Vogelarten ist. Da der Ausflug ziemlich teuer war, überlegten wir hin und her und haben uns im Endeffekt doch dafür entschieden. Auf diesen finanziellen Schock hin, brauchten Sabine und ich erstmal ein Bier. Also suchten wir uns eine typisch, mexikanische Kneipe und genossen dort unser Corona. 

Am nächsten Tag ging es früh los - zuerst mit dem Bus ca. eine Stunde in Richtung Nationalpark und dann weiter mit dem Boot durch die Mangroven. Es war schon sehr schön aber da natürlich nicht nur wir diese Idee hatten, waren wir erstens nicht alleine und zweitens waren sicher viele Vögel und Tiere von den Motorengeräuschen verscheucht worden. Nichtsdestotrotz haben wir die Fahrt genossen und nach einem kurzen Bootswechsel waren wir auch schon auf der Suche nach Schildkröten und Delfinen. Eine Schildkröte konnten wir Gott sei Dank ausfindig machen und die Delfine konnten wir im Endeffekt auf der Rückfahrt beobachten. Teil der Tour waren auch eine Schnorchel- und eine Badepause an einer karibischen Lagune. Da Frieda noch nicht so ganz vertraut war mit Schnorchel und Taucherbrille sowie der Umgebung, haben wir natürlich ein bisschen länger gebraucht um zu starten. Auch ich war nicht ganz entspannt, da man doch wirklich von jedem verlangte eine Schwimmweste zu tragen. Also diskutierte ich natürlich, was aber überhaupt nichts brachte und im Endeffekt musste ich wirklich dieses doofe Teil anziehen. 
Naja, irgendwann hatten wir es ins Wasser geschafft und wir konnten ein paar Fische am Riff beobachten. Was ich mit Sicherheit sagen kann ist, dass es ein wunderbares Riff ist und die Korallen noch in allen Farben leuchten. Wie immer vergeht die Zeit an solchen Tagen viel zu schnell und so hatten wir weder genug Zeit zum Schnorcheln noch konnten wir die Lagune ausgiebig geniessen. Aber im Endeffekt muss man sagen, dass es sich gelohnt hat, denn die Karibik wie wir sie uns vorstellen, kann man wohl zu dieser Jahreszeit nur mehr an solch abgelegenen Plätze geniessen. Selbst die Strände in dem kleinen Fischerdorf "Punta Allen", wo wir zu Mittag gegessen hatten, waren voller Seegras inklusive dem Gestank nach faulen Eiern - dort hätte man es vor ein paar Jahren sicher noch einige Tage ausgehalten, aber jetzt?
Die Rückfahrt war relativ zügig und ausser den Delfinen, durften wir auch noch einige Krokodile sehen. Frieda hätte das fast verschlafen aber im Endeffekt hat auch sie alles gesehen...

Der Tag beginnt...

So ne Bootsfahrt die ist lustig,...

Langsam geht's raus aufs offene Meer

Puerto Allen - das einzige Dorf im Nationalpark

Da es in Tulum aber nicht nur Strand und Ruinen gibt, haben wir einen Badestopp bei einer Cenote  (natürliche Wasserlöcher) während unserer Weiterreise eingelegt. Wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, was es wohl die perfekteste Cenote die wir gefunden haben auf der gesamten Halbinsel - eigentlich sagt es schon der Name "Escondido", was so viel heisst wie "verborgen". Wir haben wunderbare Stunden dort verbracht... kühles Wasser, genügend Schatten und einfach eine entspannte Atmosphäre mit wenigen Leuten. 

Mitten im Wald mit einer sehr interessanten Unterwasserwelt

Frieda verliert langsam aber sicher ihre Scheu vorm Wasser

Irgendwann mussten wir uns aber doch von unserem "Happy Place" verabschieden und so machten wir uns auf den Weg in Richtung Bacalar, unser letzter Stopp im Bundesstaat Quintana Roo. Wie sich herausstellen sollte, ist das die Karibik, so wie man sich das vorstellt. Der Ort selber ist noch sehr ruhig, verschlafen und nett und die Lagune an der er gelegen ist, ist einfach nur ein Traum. Die Zeit in Bacalar haben wir eigentlich fast nur mit baden und entspannen verbracht. An den Abenden waren wir meistens am Hauptplatz zu finden wo Frieda am Spielplatz bis zum Umfallen herumturnte und in der Hüpfburg verschwand. Gott sei Dank habe ich von einer Bekannten einen tollen Tipp zum Abendessen bekommen und so kamen wir in den Genuss von typisch lateinamerikanischer Küche mit den besten Margaritas. Aber die Zeit in Bacalar lässt sich am besten durch Bilder beschreiben:

Der öffentliche Badeplatz an der Lagune

Eine Schaukel im Wasser... was braucht man Meer...

Wer wird wohl gewinnen?
Das wohl beste Restaurant, dass wir gefunden haben
in Quintana Roo - Chile Verde

Die Lagune mit ihren Riffen

Nach 2.5 Tagen in Bacalar ging es dann aber weiter, mittlerweile mit Auto anstatt öffentlichen Bussen um mehr abgelegene Plätze erkunden zu können und auch um flexibler zu sein. Denn was wir schon nach den ersten Tagen auf der Halbinsel festgestellt haben ist, dass es unheimlich touristisch ist und wir einfach mehr sehen wollen, als nur das, was mit dem Bus möglich ist. Natürlich ist das Busnetz sehr gut ausgebaut (wie überall in Lateinamerika) aber die Hitze und das Reisen mit Frieda hat uns einige Grenzen aufgezeigt. Natürlich kann man mit Frieda bei diesen Temperaturen inklusive Luftfeuchtigkeit nicht stundenlang irgendwo warten oder etwas suchen ohne genaue Informationen und so war das Auto unsere Eintrittskarte in das "echte" Mexiko. Wir sind zum Beispiel in Dörfern stehen geblieben, wo wir nie ausgestiegen wären und haben so super gut und auch authentisch gegessen und auch die Cenote in der Nähe von Tulum hätten wir nie ohne Auto besucht. 

Mittlerweile war aber schon wieder eine Woche vergangen und langsam wurde es Zeit, dass wir uns von der Karibikküste der Halbinsel verabschiedeten und uns in den Dschungel wagten. Was wir dort alles so erlebt und gesehen haben, gibt es in den nächsten Tagen zu lesen...

FORTSETZUNG FOLGT!!












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