Von Mexiko nach Belize und wieder zurück

Nachdem wir uns von Sabine, Bernhard und Frieda früh morgens in Valladolid verabschiedet haben, haben Melanie und ich uns nach dem Frühstück auf den Weg zur Isla Mujeres gemacht. Nach vielen verschiedenen Recherchen haben wir herausgefunden, dass es auf der Isla Holbox sowie auf der Isla Mujeres kein Seegras gibt. Das sogenannte Sargazo ist nämlich zur Plage geworden an der Karibikküste von Quintana Roo, was heisst, dass in den Sommermonaten die gesamten Strände an der Küste mit braunem, grässlich stinkendem Seegras gefüllt sind und somit das Schwimmen sowie Verweilen unmöglich machen. Tja, jeder der behauptet, dass der Klimawandel nicht real ist, muss nur in die Karibik fliegen, denn das Seegras ist eine der deutlichsten Auswirkungen der Erwärmung unserer Weltmeere. 
Nun ja, wir wussten also welche Möglichkeiten wir hatten - nun mussten wir uns nur noch entscheiden... wie immer überlegten wir anfangs sehr viel aber irgendwann fiel die Wahl ganz klar auf Isla Mujeres und so machten wir uns mit Bus und Fähre auf zu unserem neuen Ziel. 

Die Busfahrt endete in Cancún wo wir uns kurz stärkten und dann zum Fährenhafen weiterfuhren, denn schliesslich wollten wir nicht mit allen Touristen in einem Boot sitzen. Nachdem wir dort angekommen waren, mussten wir nur noch auf die riesige Fähre aufsteigen und schon nach kurzer Zeit ging die Reise los...  in Richtung Karibikfeeling...

Kurz vor der Abfahrt...

Nach einer Stunde kamen wir auch schon im Touristenparadies an - wir wussten natürlich, dass wir keine einsame Insel vorfinden würden, sondern dass wir auf einer sehr beliebten Urlaubsinsel vor der  mexikanischen Küste die restlichen gemeinsamen Tage verbringen werden. Das Tolle an diesem Tag war, dass wir bei strömenden Regen ankamen und so fanden wir ein etwas anderes Ambiente vor. Also schlüpften wir in unsere Regenjacken und erkundeten das Dorf, in dem wir die nächsten Tage verbringen würden. Die Tage vergingen sehr schnell - natürlich haben wir uns einen Roller ausgeliehen und die gesamte Insel erkundet; wir sind gemeinsam tauchen gegangen, Melanie hat sich die Walhaie von der Nähe angeschaut und wir haben einfach faul am Strand herumgelegen, gequatscht und die Touristenherden beobachtet. Aber irgendwie hat uns das gar nicht so richtig gestört weil wir einfach die gemeinsame Zeit genossen haben und die Karibik. Oft mussten wir an Sabine und Co denken, denen es sicherlich auch gut gefallen hätte... der weisse Sandstrand und Frieda hätten wir sicherlich nicht mehr aus dem warmen Wasser bekommen. 

Frühmorgens kann man einen menschenleeren Strand
und viel Ruhe geniessen....

Glückliche Urlauberinnen

Sonnenuntergang

Ruinen des Tempels der Fruchtbarkeitsgöttin Ixchel 

Die wilde Küste der Insel
Durch die ganzen Aktivitäten war der Tag der Abreise schnell gekommen und so sind Melanie und ich früh aufgestanden, sind zur Fähre und haben uns zum Busterminal in Cancún aufgemacht. Dort mussten wir uns dann leider verabschieden - Melanie ist wieder nach Hause geflogen und ich musste mich auf den Weg nach Belize machen um mein Visum zu erneuern. Also, startete ich den mörderischen Tag in Richtung Belice City. Zuerst ging es von Cancún nach Chetumal, von dort nahm ich einen kleinen Bus bis zur Grenze und dann ging der Wahnsinn los. Die Fragen, die mir gestellt wurden bei Ausreise waren dermassen blöd aber irgendwann hat man mich einfach passieren lassen - dann ging ich zu Fuss bis zum Grenzübergang von Belize, erledigte alle Formalitäten relativ schnell und wartete dann an der Strasse bis mich ein Bus bis nach Corozal mitnahm. Langsam aber sicher hab ich auch einen Eindruck von der Mentalität der Leute in Belize bekommen und der erste Eindruck gefiel mir wirklich überhaupt nicht. Aber gut, da ich nichts ändern konnte, bin ich den nächsten Bus in Richtung Belize City gesprungen und habe gehofft, dass ich dort eine bessere Atmosphäre vorfinden würde. Wie immer habe ich einen lokalen Bus genommen, der manchmal unglaublich vollgestopft wurde und manchmal wieder etwas leerer war und so kam ich nach 4 Stunden in der düsteren Hauptstadt von Belize an. Ein Taxifahrer war schnell gefunden und der hat mich dann zur Unterkunft gebracht, die ich mir herausgesucht habe, für den Fall, dass ich es nicht bis nach Caye Caulker schaffen würde. Ich war heil froh, als ich endlich angekam, denn schliesslich war ich schon mehr als 12 Stunden unterwegs. Die Gastgeberin war sehr nett aber die Stadt war wirklich hässlich... zumindest nachts.

Am nächsten Tag hab ich mir die inländische Währung und Essen besorgt und durfte gleichzeitig die unglaublich nervige männliche Kultur kennenlernen. Jeder quatscht dich an, pfeift, schaut und wenn du nichts sagst - was soll man denn auch auf diesen blöde Kommentare antworten - beschimpfen sie dich. Gott sei Dank, habe ich nicht alles verstanden, da sie eine Mischung aus Englisch und Kreol sprechen. Ich war also wirklich froh, als ich kurz vor Mittag auf das Boot sprang, dass mich nach Caye Caulker brachte. Ich hatte soviel über diese tolle Insel gehört in den letzten Jahren und war somit richtig gespannt. 
Es ist wirklich eine karibische Insel, wie man sich das so vorstellt aber leider sind die Leute nicht freundlich, sondern wollen eigentlich nur deine Dollar (auch wenn du gar keine hast) und es ist anscheinend gross in Mode für amerikanische Single-Frauen dorthin zu fahren und sich zu vergnügen, denn die Männer sind wirklich mehr als aufdringlich und sind ganz erstaunt wenn du nicht wegen des Nachlebens auf die Insel kommst. Ich hatte die Insel ja deswegen auf dem Radar, weil das bekannte Blue Hole ganz in der Nähe ist - das ist einzigartiger Tauchplatz und das wollte ich natürlich unbedingt erleben. Kurz nach meiner Ankunft, bin ich zu den Tauchschulen, hab mir Angebote eingeholt und mich im Endeffekt für die entschieden, die am darauffolgenden Tag früh morgens in See stach. 

Damit ich die zweistündige Bootsfahrt auch überleben würde, habe ich mich gut mit meiner Medizin gegen Seekrankheit versorgt und somit wurde mir auch nicht übel... es ging weit hinaus aufs Meer und irgendwann sprangen wir ins Wasser und tauchen auf 40 Meter Tiefe hinab, wo wir die verschiedenen Formationen des Blue Holes bestaunen konnten und auch Besuch von riesigen Riffhaien bekamen. Es war wirklich ein Erlebnis...
Danach ging es weiter zu Riffen die nahe am Blue Hole gelegen waren und durch die Abgeschiedenheit komplett unberührt und vor allem gesund waren. Es war unglaublich und hat mich an meine schönsten Tauchgänge in Indonesien erinnert. Ich war wirklich wahnsinnig glücklich wieder einmal so gesunde Riffe, die voll von den verschiedensten Fischen waren, zu begutachten. 
Ich kam also am späten Nachmittag wieder zurück an Land und war wirklich glücklich und zufrieden, dass ich mich für diesen Tauchtag entschieden hatte, denn günstig war der ganze Ausflug auf keinen Fall...

In den Strassen von Belize City

Die Karibik, so wie man sie kennt...



Nach einem weiteren Tag auf der Insel ging es dann wieder zurück nach Mexiko. Ich startete wiederum frühmorgens, nahm das Boot direkt nach Chetumal und fuhr mit dem Bus bis nach Bacalar um den Tag dort zu verbringen, denn mein Flug zurück nach Mexico City ging erst am Abend. Den letzten Tag von meinem Urlaubsmonat verbrachte ich also an der Lagune, die uns so gut gefallen hat und irgendwann verabschiedete ich mich dann von der Halbinsel und stieg in den Flieger, der mich zurück in die grosse Stadt brachte und somit auch ein neues Kapitel einleitete...

Bacalar

Adiós Urlaub













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