Meine letzte Woche in Asien

Schnell waren wir wieder wie zu Hause im Dschungel. Nacheinander haben auch alle erfahren dass wir wieder da sind und haben vorbei geschaut zum Quatschen. Da Samstag war sind wir wieder zur Party gegangen und haben die halbe Nacht durch getanzt. Tja, Indonesien weiss einfach wie man Musik macht und dazu tanzt....

Irgendwie hat es aber doch gekribbelt in mir weil Sumatra ist mir echt aus Herz gewachsen aber gesehen hatte ich zu wenig für mein Gefühl. Gleichzeitig hat es aber auch bedeutet dass ich mich von Sanaa früher verabschieden muss.... nach einigem Hin und Her überlegen habe ich mich dann doch entschlossen mit einem neu gewonnenen Freund in die Tobasee Region aufzubrechen. Am Abend haben wir noch Bus und Unterkunft organisiert um am nächsten Tag über Binjai und Medan nach Parapat zu reisen. Die Busfahrt hat natürlich den ganzen Tag gedauert und war erstaunlich bequem. Zu guter Letzt hat uns noch eine kleine Bootsfahrt bis nach TukTuk auf der Insel Samosir erwartet. Gegen acht am Abend waren wir endlich in der neuen Unterkunft aber für mich war es einfach komisch ohne Sanaa dort zu sein. Nach 2 Monaten in denen man alles geteilt hat und 24 Stunden am Tag zusammen war (natürlich mit der einen oder anderen Auseinandersetzung) war es klar, dass wir uns vermissen werden.

Am nächsten Tag sind wir "zeitig" mit dem Motorrad gestartet und haben uns die Insel angeschaut - es ist echt wunderschön dort und die Aussicht auf den See atemberaubend. Der Tobasee ist der grösste Kratersee weltweit und die Insel Samosir grösser als Singapur. Also war alles zusammen echt beeindruckend. Wir haben an verschiedenen Aussichtspunkten halt gemacht, haben uns verschiedene Steinformationen angeschaut (die Magie von welcher immer die Rede ist, konnte ich leider nicht spüren), sind durch die Reisfelder gefahren und haben uns durch den Tag treiben lassen. Wenn man mit einem Indonesier unterwegs ist bekommt Essen eine ganz neue Bedeutung - ich wurde fast gezwungen lokale Spezialitäten zu probieren. Es war echt interessant und lecker aber vor allem sehr sehr scharf. Ich war mir sicher, dass alle Bakterien in meinem Körper abgetötet sein mussten. Dem war leider nicht so wie sich herausstellen sollte....

Den nächsten Tag sind wir wieder aufs Motorrad aufgestiegen und sind aufs Festland gefahren um heisse Quellen und verschiedene Aussichtspunkte zu suchen - gefunden haben wir fast alles. Das faszinierende an der Region ist auch die "Batakkultur" mit den speziellen Häusern und Lebensweisen. Da mein neuer Reisepartner Kedetto diesem Volk angehört sind wir den Einheimischen sehr nahe gekommen und die waren natürlich mehr als bereit deren Tradition zu teilen und haben einiges erklärt. Die Menschen dort leben wie vor 50 Jahren und vor allem von der Landwirtschaft. Eigentlich sieht es so aus wären die Menschen dort sehr arm (sind sie auch) aber auf der anderen Seite haben sie alles was sie benötigen und vor allem genügend um zu leben. Sie kennen vor allem auch gar nicht den westlichen Wohlstand und sind so sehr zufrieden mit dem was sie haben. Ich muss wirklich sagen, dass mich Sumatra absolut fasziniert und es nicht mal annähernd ausreicht was ich dort gesehen und erlebt habe. Also wird mich Sumatra auf alle Fälle wiedersehen.

Die letzte Woche in Indonesien verging aber sehr schnell und ehe ich mich umdrehen konnte sass ich auch schon im Flieger nach Kuala Lumpur. Die letzten Tage vor meinem Kontinentwechsel habe ich in dieser Grossstadt verbracht - das Besondere daran war, dass ich Corinna nach einem halben Jahr wiedergesehen habe weil sie extra von Sri Lanka angereist kam. So konnte ich eigentlich auch gar nicht richtig traurig sein, dass meine Zeit in Indonesien vorbei war weil ich mich so auf das Treffen mit ihr gefreut habe. Kuala Lumpur hat mir nicht mal annähernd so einen Schock verpasst wie Singapur.... vielleicht weil ich damit gerechnet habe oder aber weil es nicht so geordnet ist. Das Wiedersehen mit Corinna war natürlich perfekt und wir haben gequatscht und gequatscht und gequatscht - gleichzeitig waren wir shoppen, beim Friseur (das war vielleicht nötig ;-)) und mir wurde das Händchen beim Tättowierer gehalten. Am Abend haben wir uns mit anderen Freunden (die ich von Sumatra kannte) ins Nachtleben gestürzt und getanzt...

Zu Kuala Lumpur gibt es nicht viel zu sagen ausser dass es einen Mix an Kulturen beherbergt und man alles finden kann was man nur irgendwie benötigt. Die Shoppingcenter dort sind ausserhalb jeder Vorstellung - man kann sogar eine Achterbahn darin finden und denken man wurde nach Korea gebeamt. In dieser Stadt gibt es wirklich alles vermute ich mal.....

Die Zeit verging natürlich wahnsinnig schnell und so war das Dinner vor meinem Abflug genauso schnell vorbei wie es gekommen war. Nach weiteren Abschieden habe ich mich mit Zug und Bus zum Flughafen aufgemacht.... nach ca. 30 Stunden bin ich endlich in Rio de Janeiro gelandet.

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