Chiapas - eine Schönheit

Wie bereits erwähnt, hab ich in San Cristóbal de las Casas Karen kennen gelernt. Sie ist 50 und reist mit dem Auto durch Mexiko und irgendwie haben wir uns von Anfang an gut verstanden. Nicht nur dass sie sehr viel über das Land weiss (was mir einige gute Tipps für den Besuch von Sabine & Co verschafft hat), sie ist auch eine Abenteurerin und will Länder wirklich kennenlernen. Nachdem wir den Tag also gemeinsam in der Stadt verbracht haben, hat sie mir angeboten mit ihr weiterzureisen bis ich nach Guatemala wechseln werde. Das Angebot hab ich natürlich gerne angenommen und so hat die Reise am nächsten Tag in Richtung Abgeschiedenheit gestartet...

Nachdem ich nun aber schon einiges an Zeit in Mexiko verbracht habe, ist es an der Zeit ein paar Worte über das Essen zu verlieren. Prinzipiell bekommt man an jeder Strassenecke alles was man sich als mexikanisches Essen vorstellt, dazu kommen noch diverse Fruchtsäfte die frisch vor deinen Augen zubereitet werden. Als Vegetarier ist es nicht immer ganz einfach aber wenn man freundlich fragt, kann man zumindest Tacos mit Avocado, Tomaten und Käse oder Quedillas mit Käse bekommen. Bei Burritos wird es schon einfacher... die werden einfach mit Fisolen, Kartoffeln und Sonstigem gefüllt. Auch Enchiladas kann man bedenkenlos essen... ist halt immer mit Käse gefüllt und die Saucen sind auch immer dieselben - scharf, scharf und schärfer. Interessanter wurde es dann an der Pazifikküste und in Chiapas mit Fisch... Fischtacos sind einfach nur der Hammer. Das Filet wird in Teig heraus gebraten und dann mit Salat in Tortillas, Tacos oder Tostadas serviert. Dann hat man natürlich noch die Möglichkeit einfach gebratenen Fisch zu bestellen und ihn mit Avocados und Salat zu essen (nicht zu vergessen die Saucen), was immer hervorragend war. Das was ich aber am meisten geniesse, sind die Säfte, die frisch sind und allgemein die ganzen Früchte, die man vom Geschmack her einfach nicht mit Europa vergleichen kann.

Bevor ich aber nun von den Schönheiten Chiapas berichte, muss ich noch ein bisschen über die Menschen schreiben. Ich kenne nun ja schon einige verschiedene Länder auf diesem Kontinent und auch Mexikaner gehören zu der sehr freundlichen Sorte. Sie helfen einem immer weiter und vor allem ist das Spanisch, wie erwartet, traumhaft deutlich. Da man mit jedem sehr einfach ins Gespräch kommt, bin ich natürlich auch ständig am üben und das ist wiederum genau das, was ich wollte. Ein bisschen anders wird es wenn sie dir etwas verkaufen wollen oder Trinkgeld erwarten - da kann es schon mal etwas unangenehm werden aber das ist ja überall das Gleiche. Aber hervorstechen tut vor allem die Hilfsbereitschaft und Offenheit. Anders als in Brasilien hat man nicht das Gefühl in einem gefährlichen Land zu sein. Die Menschen mustern einen nicht, starren einen nicht an und auch Männer pfeifen nur selten hinterher. Was natürlich etwas Aufschluss gibt über die Situation in Mexiko ist, dass die Polizei sehr schwer bewaffnet ist (das kenne ich nicht mal von Kolumbien so heftig) und wirklich unglaublich zahlreich vertreten ist...


Nun aber zu den Abenteuern von dieser Woche:

Karen und ich sind zuerst mal nach Chiapas de Corzo gestartet um mit einem Boot in den Cañon de Sumidero zu fahren. Prinzipiell hat man uns gesagt, dass das komplett untouristisch und wunderschön ist. Naja, es war zwar nicht bei Ausländern beliebt aber bei Mexikanern sehr wohl und so war es ein Chaos und Durcheinandergerede, so dass wir nur wie Gespenster teilnehmen konnten. Mexikaner lieben es Fotos über Fotos zu machen und so wurde alle 2 Meter angehalten und naja,... wir hatten es uns halt anders vorgestellt. Der Umgebung war natürlich wirklich sehr schön aber wurde leider auch sehr überschattet von dem umher schwimmenden Müll aber aufgefallen ist das auch nur uns beiden. Nach der Bootsfahrt waren wir dermassen verschwitzt, dass wir nur mehr in kühlendes Wasser wollten. Nach kurzem Fragen wohin wir fahren sollen, wussten wir auch schon wohin und so kamen wir 20 Minuten später an einer Cenote an. Es war echt so wie beschrieben... abkühlend, abgelegen und wunderschön... wir sind also dort herum geschwommen und haben die Höhle erkundet. Irgendwann war die Sonne aber hinter den Bergen verschwunden und wir haben uns langsam auf die Suche nach einer Unterkunft und Essen gemacht.

Cañon de Sumidero

...und wenn man genauer hinschaut...

Der sehr erfrischende Pool

Am nächsten Morgen ging es dann weiter in Richtung Comitán, wo wir zum einen die Region der Lagos de Montebello erkunden und auch den Wasserfall El Chiflón finden wollten. Die Fahrt dorthin war nicht aussergewöhnlich aber trotzdem bekommt man einen guten Eindruck von den ländlichen Regionen Mexikos. Umso näher wir der Region kamen, umso heisser wurde es und nach einigem herumfragen haben wir die Wasserfälle dann auch gefunden. Und das hat sich so was von gelohnt... es war wirklich wie im Bilderbuch. Vor allem sei erwähnt, dass wir für 1 Stunde durch verbrannte und trübe Landschaft gefahren sind und somit nicht mehr mit einer satten und grünen Vegetation gerechnet haben. Zu unserem Glück waren nur sehr wenige Menschen dort und so konnten wir das Abkühlen in den Pools und die Aussicht auf die Wasserfälle bestens geniessen. Wir sind in dem sehr erfrischenden Wasser von Pool zu Pool und die Strömungen hinauf und hinunter geklettert - wie Kinder aber es war einfach toll und hat unsere Körpertemperatur wieder in Normalzustand gebracht.

Der Blick von ganz oben...
 

Unser 1. Badestopp

Am Weg nach oben...

Der 2. Badestopp

El Chiflón

Nach diesem sehr gelungenen Tag, sind wir irgendwo im nirgendwo ins Bett gefallen und haben uns am nächsten Tag zu der Seenlandschaft aufgemacht. Irgendwie war das aber alles nicht so wie wir uns das gedacht haben. Im Endeffekt wurden wir abgezockt und so richtig konnten wir das Vorgestellte einfach nicht finden. Wir sind also den ganzen Tag umher gefahren und haben viel gesehen aber irgendwie haben wir dann doch bald beschlossen uns eine Unterkunft zu suchen. Hinzu kam, dass mein Magen etwas verrückt gespielt hat und mir auch so alles wehtat weil ich am Vortag beim Herumklettern im Wasser gestürzt bin - nichts dramatisches aber irgendwie war ich nicht ganz fit.

Ruinen von Chinkultic
 

Lago de Pojoj

Kleine Lagunen bei Montebello


Da nach diesen paar Tagen in Chiapas für mich aber doch die Zeit kam nach Guatemala weiterzuziehen, hat mich Karen nach einem weiteren Erkundungstag in Chiapas in Comitán abgeliefert, von wo aus meine Reise wieder mit Bussen weitergehen wird. 

Ein bisschen was konnte ich also schon von Mexiko sehen und sowohl Sabine, Bernhard und Frieda als auch Melanie und Sanaa können sich auf eine aufregende Zeit in diesem riesigen Land freuen. Uns wird bestimmt nicht langweilig und wir bekommen alle wunderschöne Orte zu sehen. 

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