Mexiko - Teil 1

México City ist aber nicht nur „Stadt“, auch drumherum gibt es eine Menge zu tun und zu sehen. Da ich aber noch mehr als genug Zeit in der Metropole verbringen werde, habe ich mich nur für einen Ausflug entschieden - den Rest wollte ich mir für später aufheben. Die Entscheidung welcher Ausflug es sein soll, war schnell getroffen und so ging es mit einem flotten Bus im Richtung Norden zu den Pyramiden von Teotihuacán. Die Reise fing aber schon bereits vor der Tür an, denn ich musste zuerst mit der Metro zum richtigen Busterminal fahren und dann in den richtigen Bus hüpfen, der sich dann langsam durch die Strassen von Mexiko City in Richtung Norden gearbeitet hat. Wie immer kommt man bei solchen Fahrten immer in die weniger schönen Gegenden einer Stadt und von dem bisher gesehenen Flair der Stadt war nichts mehr übrig. Die Müllberge häuften sich, die Hütten wurden schäbiger (bis nur mehr Zelte übrig waren) und die Menschen offensichtlich ärmer. Es war ein sehr eindeutiges Bild, welches aber leider auch ziemlich normal ist für Städte in Hispanoamerika. Nach 45 Minuten Fahrt in einem klapprigen Bus, kamen wir bei den berühmten Pyramiden an und die Erkundung dieser bedeutenden historischen Stätte konnte losgehen.

Das Gelände besteht aus verschiedenen Pyramiden, die zum UNESCO Weltkulturerbe und zu den bedeutendsten prähistorischen Ruinenstätten Amerikas gehören. Die wichtigen Ruinen sind die Sonnen- und Mondpyramide, die man beide besteigen kann. Zusätzlich gibt es noch die Cituadela, die eventuell ein Palast gewesen ist. Um alles besichtigen zu können, benötigt man einige Stunden Zeit - so gross sind die Gebäude. Vor allem die Steinmetzarbeiten und Wandmalereien sind beeindruckend, da sie unglaublich gut erhalten sind. Nachdem ich alles besichtigt und bestiegen hatte, ging es nach einem mexikanischem Mittagessen wieder zurück in die Stadt. Vollkommen zufrieden fiel ich am Abend ins Bett und muss wirklich dem Kanon zustimmen, dass Teotihuacán einfach beeindruckend ist. Die Pyramiden von Teotihuacán gehören von nun an also zu meinen Favoriten weil man die Geschichte einfach nicht genau rekonstruieren kann. Man weiss aber, dass das Volk ca. um die Christuswende dort gelebt hat und sehr einflussreich war aber zB.: nicht mal die Azteken wussten, wer sie genau waren.

Auf der Mondpyramide mit Sicht auf das Gelände


Sonnentempel


Ein anderer Teil des Geländes...



Der Blick von der Mondpyramide aus

Nach diesem sehr aufregenden Tag, ging es dann aber doch weiter in Richtung Pazifikküste. Das Objekt der Begierde war dieses Mal Puerto Escondido - ein Surfort mit vielen Möglichkeiten. Da ich überhaupt keine Lust auf ein Hostel hatte, buchte ich über Airbnb ein Baumhaus. Es war toll immer draussen zu sein und einfach mit dem Tag zu leben. Also liess ich mich einfach von Strand zu Strand treiben und genoss die Hitze und die Sonne. Auf den ersten Blick ist dieses Städtchen mega touristisch - fragt man aber genauer nach, findet man die einsamen Strände mit max. 10 Leuten ganz einfach. Das Highlight der Woche war aber der Schmuckworkshop, den ich bei einer niederländischen Designerin machte. So konnte ich meinen Anhänger (Baum der Träume) endlich in eine schöne Kette einarbeiten. Gleichzeitig hab ich mich mit Nikki aber sehr gut verstanden, und so sind wir tanzen gegangen und hatten einfach einen lustigen Abend. Der Sonntagabend stand dann aber in einem eher spirituellerem Zeichen - Temazcal. Eine Schwitzhütte nach aztekischem Vorbild, in der man den Körper während 3-4 Durchgängen reinigt bis man wie neugeboren wieder nach Hause geht. Es war wirklich eine sehr schöne Erfahrung und ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, dass ich noch nie so geschwitzt habe in meinem Leben. Die kleine Hütte wird durch Steine, die sogenannten abuelas (Grossmütter), die vorher im Lagerfeuer erhitzt werden, so heiss, dass man mit Sicherheit alles rausschwitzt, was nicht rein gehört. Bevor man aber reinkriecht, wird man durch Weihrauch von bösen Gedanken befreit. Während der „Sitzungen“ wird viel gesungen und wenn man will, spricht man über seine Wünsche und Schwierigkeiten während man Aufgüsse macht. Ganz zum Schluss wird man mit einem Kräuterbad gereinigt und man kühlt langsam (bei 27 Grad Aussentemperatur) wieder ab. Danach sind wir noch kurz zusammen gesessen und haben Früchte gegessen und gequatscht. Das WIR waren Citlali (sie hat das Temazcal geleitet) sowie 2 Freunde von ihr. Alle 3 waren wirklich sehr nett und haben mir viel erklärt über Temazcal und den Sinn dahinter. Die Hauptelemente sind die Reinigung des Körpers und durch das extreme Schwitzen den Körper (sein Inneres) zu mehr Vollkommenheit zu bringen. Das sind nur die beiden zentralen Elemente, jeder kann aber für sich entscheiden was durch das Schwitzen den Körper verlassen soll.


Playa del Coral

Sonnenuntergang an der Pazifikküste




Mitten im kreativen Prozess

Nach diesem sehr intensiven Abend in sehr schöner Gesellschaft, ging es am nächsten Tag mit dem Bus weiter nach San Cristóbal de las Casas. Die eher kleine Stadt liegt im Bundesstaat Chiapas und ist vor allem für ihre bunten Häuser und tollen Aussichtsplattformen bekannt. Im Hostel hab ich Karen, eine Kanadierin, kennengelernt und wir haben im Anschluss gemeinsam die Stadt erkundet. Wir sind durch den aufwühlenden Markt geschlendert, haben Kakao und Kaffee probiert und Kirchen besichtigt. Die Stadt ist wirklich sehr nett und nach einem sehr traditionellen Abendessen sind wir ins Bett gefallen. 

Was Karen und ich in den darauffolgenden Tagen noch so erlebt haben, gibt‘s bald zu lesen...



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Und auf einmal wurde es still...

Guatemala Hurricane Relief mit All Hands and Hearts - Teil 1

Guatemala Hurricane Relief mit All Hands and Hearts - Teil 2