Projekt: Oaxaca Teil 1

Die Zeit vergeht wie im Flug hier und so sind auch schon wieder 3 Wochen vorüber... das Projekt ist sehr intensiv und so vergehen die Tage sehr schnell aber sie kosten auch sehr viel Energie. Warum? Einfach lesen...

Gebaut werden eine Schule für ca. 170 Kinder und ein Kindergarten und dafür sind ca. 100 Leute am arbeiten... Freiwillige wie mich, Einheimische die bezahlt werden und die Angestellten von All Hands and Hearts. 

Meine Woche teilt sich in zwei Teile auf... zum einen arbeite ich 3 Tage ganz normal auf der Baustelle (obwohl es selten ganze Tage sind weil trotzdem immer etwas zu organisieren ist) und 3 Tage bin ich im Büro und arbeite zusammen mit dem Community Coordinator. Yi kümmert sich um alle Projekte, die zusammen mit den Bewohnern des Dorfes organisiert werden. Dazu gehört der Englischunterricht, das Müllproblem aber auch andere Projekte nach denen gefragt wird. Da die Bewohner von Salinas de Márquez sehr offen sind, ist viel Nachfrage da und deswegen ist die zusätzliche Stelle kreiert worden. Da der Englischunterricht von Volunteers gehalten wird, die nicht immer perfekt Spanisch können, begleite ich sie in die Schulen und helfe beim übersetzen. Auch die Erwachsenen haben nach Englischunterricht gefragt und somit habe ich angefangen die Stunden zu planen und den Unterricht zu organisieren. Ein Volunteer hat sich bereit erklärt, den Unterricht zu machen und so arbeiten wir Hand in Hand und es läuft sehr gut. Warum ich Englischstunden planen kann? 

Eine Sprache zu lernen gehört zu meinen Hauptaufgaben seit 2.5 Jahren und so habe ich mir einiges an Wissen angeeignet wie das Lernen von Sprache funktioniert. Da es als Erwachsener aber nicht immer einfach ist neue Sachen zu lernen, motiviert der Fakt die erwachsenen Schüler sehr, dass ich innerhalb weniger Jahre dieses Level an Spanisch erreicht habe und das macht es wiederum für mich sehr einfach ihnen etwas beizubringen. Die restlichen Stunden verbringe ich damit, einen Umweltplan für das Dorf zu schreiben, denn sie wollen das Müllproblem in den Griff bekommen. Dafür sprechen wir viel mit den Bewohnern, damit wir dann die konkreten Bedürfnisse des Dorfes den Profis unterbreiten können. Es ist also alles sehr vielseitig und interessant... aber das beste daran ist, dass ich wiederum viele Leute kennenlerne und so auch eventuell die Weichen für die Zukunft legen kann...

Das härteste aber an der ganzen Arbeit ist das Klima. Es ist unfassbar heiss und die Sonne brennt jeden Tag vom Himmel und wenn es dann auch noch keinen Wind gibt, dann ist es fast unerträglich. Bei der Hitze vorm Computer zu sitzen ist das eine aber auf der Baustelle zu arbeiten, ist das andere. Das kostet wirklich viel Energie und so braucht man eigentlich viel mehr Schlaf als man kriegt. Aber da genau wegen der Hitze der Tag bereits um halb 6 Uhr morgens anfängt, kann man davon gar nicht genügend bekommen. Auch das Schlafen im Freien wird hier zur Herausforderung weil es nie abkühlt und manchmal schwitzt man nachts genauso wie am Tag. Aber nichtsdestotrotz sammelt jeder einzelne die ganzen Kräfte zusammen und arbeitet hart, den ganzen Tag und das ohne zu jammern...

Nicht selten ist der Tag um 4 Uhr nicht zu Ende, denn Yi und ich organisieren auch viele Freizeitaktivitäten mit den Kindern - da gab es einen Filmabend, einen Bastelabend wo wir Plastikflaschen zu Windfängern umgestaltet haben und noch diverse Sportaktivitäten mit den Einheimischen. Nicht unerwähnt darf „Mi Casa Tu Casa“ bleiben, denn dieses spanische Sprichwort nehmen die Mexikaner sehr ernst. Irgendwann ist der sogenannte Frauenverband des Ortes auf Yi zugekommen und hat gefragt ob sie nicht die Volunteers zum Abendessen einladen dürfen, denn sie möchten DANKE sagen. Daraus ist eine tolle Sache geworden und so lädt alle 2 Wochen eine andere Familie zu ihnen nach Hause zum essen ein. Wie viele Volunteers kommen können, legt die Familie fest. Hat man Interesse an einem Abend mit einer einheimischen Familie, trägt man sich auf einer Liste ein und wir schauen, dass jeder zumindest einmal während des Aufenthalten drankommt.

Die freien Tage halten sich wie immer in Grenzen - gearbeitet wird 6 Tage die Woche und somit bleibt nur der Sonntag als Tag zum entspannen. Aber da Salinas de Márquez an wunderschönen Stränden mit dem blauen Pazifik vor der Tür liegt, gibt es einige sehr tolle Möglichkeiten den Tag zu verbringen. Meistens liegt man in einer Hängematte und geniesst die Aussicht, isst herrlich frischen Fisch und trinkt ein kühles Bier dazu. Gibt also Schlimmeres für einen freien Tag....

Das ist nun eine grobe Zusammenfassung von diesem wirklich faszinierenden Projekt, was so viel mehr ist, als „nur“ eine Schule zu bauen. Es beinhaltet auch das gegenseitige Kennenlernen der Kulturen und das gegenseitige Lernen voneinander - und das sind beides Aspekte, die für mich persönlich einfach nur wunderschön sind. Denn schliesslich ist das Verbessern der Bildungsmöglichkeiten eines der wichtigsten Themen wenn wir wirklich unsere Welt verbessern möchten. Denn eines bekommen wir im Moment alle zu spüren: Die Welt verändert sich rapide und um gewisse Veränderungen stoppen zu können, brauchen wir viele viele kluge Köpfe, damit wir unsere Erde noch lange mit Leben füllen können.

Zum Abschluss nun noch einige Impressionen...


Mit den Einheimischen bei der Arbeit...


Unser Schloss... 

Playa Champeua

Escuela Celso Muñez

Sonnenuntergang von meinem Balkon aus

Tanzunterricht im provisorischen Kindergarten

Kurz bevor der Bau der Wände losging...

Mi Casa Tu Casa

Stretching bevor der Englischunterricht los geht

Dorffest

Mitten bei der Arbeit

Bastelabend

Mein eigenes Werk

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