Zwischen den Zeilen Teil 2

Das zweite Land auf meiner Route ist Brasilien und wie ich ja schon öfters erzählt habe, das krasse Gegenteil von Indonesien. Gut, das war natürlich klar aber mitten drin zu sein ist immer etwas anderes als es zu lesen oder es sich vorzustellen. Nach 5 Wochen trau ich mich aber wieder ein Fazit zu ziehen:

Die Menschen
Brasilianer sind super freundlich und lieben das Leben. Man lernt sie sehr schnell kennen - sei es in Hostels, beim Tanzen oder in der Metro. Ausserdem sind sie extrem hilfsbereit. Als ich das Problem mit dem Visum hatte, war es für die Brasilianer um mich herum klar das Geld zu überweisen um mir zu helfen. Auch Melanie ist in den Genuss von deren Hilfsbereitschaft gekommen als sie ihre Brieftasche bei einem Essensstand liegen gelassen hatte. Der Angestellte ist ihr nachgelaufen und hat dann penibelst genau überprüft ob die Brieftasche ihr gehört. Natürlich kann man das als Ausnahmeglück bezeichnen oder aber man glaubt einfach an das gute in den Menschen.

Aber die Brasilianer sind auch sehr unzufrieden mit der politischen Situation und dass die Korruption bekämpft und bekämpft wird. Denn ohne Korruption steigen die Steuern für alltägliche Sachen wie Auto ins unermessliche aber wie überall, steigen die Löhne natürlich nicht. So bekommen sie zwar ein geregelteres Leben, müssen aber auf einiges verzichten weil es nicht mehr leistbar ist. Die andere Seite ist, dass Brasilianer das eigene Land zu gefährlich und ungerecht empfinden. Sie wollen unbedingt mehr Gerechtigkeit und ein besseres Land, da die Regierung mehr mit sich selber beschäftigt ist als Lösungen für die verschiedenen Probleme zu finden.

So richtig schlau bin ich nicht geworden weil in jedem Landesteil einem etwas anderes erzählt wird und je nachdem ob man am Land oder in der Stadt ist, die Fakten auch wieder anders sind. Also gibt es ganz klar zwei gesetzliche Meinungen bzw. sicher viel mehr.....

Das Land selber
Es ist vor allem eines und zwar riesig mit unglaublicher Landschaft und Vegetation und es bietet eine Menge an Abwechslung. Von den riesigen Städten, in denen man sich eher bedroht fühlt wegen der ganzen Geschichten die einem erzählt werden, bis hin zu unendlichen wunderschönen Landschaften die einem wirklich staunen lassen. Dann gibt es natürlich noch unzählige Inseln an der Küste, die sehr paradiesisch sein können, wenn das Wetter auch passt. Nicht zu vergessen ist natürlich die endlose Küste, die einem immer wieder tolle Aussichtspunkte beschert.

Natürlich ist die Kluft zwischen arm und reich sehr hoch und so hat man immer wieder das Gefühl in einer wohlhabenden europäischen Region zu sein und zwei Sekunden später hat man wieder die krasse Armut vor Augen. Der Unterschied ist aber, dass es nicht einfach Menschen sind die in ärmeren Verhältnissen leben (wie in Indonesien) sondern dass sie wirklich einfach nichts haben aber im vor Augen haben wie es einem gehen kann wenn einem das Leben ein bisschen mehr Glück in die Hand gibt.

Das Essen
Für mich eine Katastrophe mit Fleisch und Fleisch und Fleisch und Fleisch. Dazu sehr schwere Beilagen und das ganze soll man essen ohne zuzunehmen. Mir ist es Gott sei Dank gelungen aber nur weil wir selber gekocht haben und eher selten in Restaurants die lokale Küche probiert haben. Des weiteren gibt es noch Alkohol was man durchaus als Nahrungsmittel sehen kann in Brasilien. Ich mein, Caipirinha ist wichtiger als Obst, obwohl man wunderbar frisches Obst an jeder Ecke bekommt. Aber trotzdem ist es einfacher an Alkohol zu kommen.... Ansonsten kann ich dazu nicht recht viel mehr sagen weil es einfach nicht mein Ding war und so hab ich immer versucht den nationalen Gerichten auszuweichen - klar ist es nicht die "feine" Travellerart aber manchmal geht's nicht anders.

Alles zusammen hat mich Brasilien sehr oft staunen lassen aber genauso oft musste ich die Augen verdrehen als mir zum hundertsten Mal bereits am Vormittag Caipirinha angeboten wurde. Es ist wunderschön aber da Brasilianer sehr faul sind, ist es schwierig Gegenden zB mit wandern zu erkunden. Natürlich haben wir es geschafft aber man braucht Zeit und Geduld und das Wissen wie das Land funktioniert.

Ich freue mich wahnsinnig wenn wir im Dezember zurück gehen und den Norden inklusive Amazonas erkunden werden. Das wird sicher noch einmal sehr interessant und ich hoffe, dass Melanie und ich noch viele positive Eindrücke von diesem Land sammeln werden.

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